Sehenswürdigkeiten

Schauspiel Leipzig

Das Schauspiel Leipzig ist das städtische Theater der Stadt und blickt auf eine lange Geschichte bis ins 18. Jahrhundert zurück. 1766 wurde es als Comödienhaus auf der Rannischen Bastei (heute Richard-Wagner-Platz) als erstes festes innerstädtisches Theaterhaus in Leipzig eröffnet. Nach der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg erhielt das Schauspiel im Dezember 1945 eine neue feste Spielstätte an der Ecke Bosestraße/Gottschedstraße. In der DDR-Zeit wurden die Gebäude dann im neoklassizistischen Stil wiederaufgebaut.

Heute zählt das Schauspiel Leipzig zu den bedeutendsten Bühnen des Landes und begeistert pro Spielzeit über 100.000 Zuschauer:innen mit einem vielfältigen Programm aus klassischem und zeitgenössischem Theater.


Holocaust Memorial

Das Holocaust-Mahnmal in Leipzig erinnert an die jüdischen Bürgerinnen und Bürger der Stadt, die während des Nationalsozialismus ausgegrenzt, verfolgt und ermordet wurden. An diesem Ort stand früher die Leipziger Gemeindesynagoge, die in der Reichspogromnacht Ziel von Brandstiftung und Zerstörung wurde. Am 11. November 1938, auf Anordnung der Nationalsozialisten, wurde sie unter Zwang und auf Kosten der Israelischen Religionsgemeinde abgerissen.

Heute markiert das Mahnmal den Standort mit 140 bronzenen Stühlen auf einem Plateau, die von Sträuchern und einer niedrigen Mauer umgeben sind, welche den Grundriss der einstigen Synagoge widerspiegelt.


Johannapark

Der Johannapark ist eine 11 Hektar große Parkanlage mitten in Leipzig. Sie geht im Südwesten nahtlos in den Clara-Zetkin-Park über und bildet zusammen mit dem Palmengarten eine weitläufige Parklandschaft. Der Leipziger Unternehmer Wilhelm Theodor Seyfferth legte den Park zwischen 1858 und 1863 auf eigene Kosten an, um seiner verstorbenen Tochter Johanna Natalie Schulz zu gedenken.

Der Park wurde im Stil eines englischen Landschaftsgartens gestaltet und enthält exotische Baumarten, einen zentralen Teich mit Insel und Brücken. 1881 übertrug Seyfferth den Park testamentarisch an die Stadt Leipzig, mit der Auflage, ihn nicht zu überbauen. Im Zweiten Weltkrieg beschädigte Zerstörungen führten zu Erweiterungen und der endgültigen Form des Parks.

1955 wurde der Park zusammen mit benachbarten Grünanlagen als Zentraler Kulturpark Clara Zetkin zusammengefasst, doch seit 2011 trägt er wieder seinen ursprünglichen Namen Johannapark.

Die Lutherkirche, die sich am Rand der Parkanlage befindet, wurde ab 1883 im neogotischen Stil gebaut und 1886 geweiht. Anlässlich seines 400. Geburtstages wurde sie nach Martin Luther benannt. Heute wird die Kirche für Sondergottesdienste, Taufen, Trauungen und Konzerte genutzt.


Clara-Zetkin-Park

Der Clara-Zetkin-Park in Leipzig war zwischen 1955 und 2011 mit einer Fläche von 125 Hektar eine der größten Parkanlagen der Stadt. Er wurde 1955 als Zentraler Kulturpark Clara Zetkin geschaffen, indem bestehende Grünflächen wie der Johannapark, der Scheibenholzpark, der Palmengarten und der König-Albert-Park zusammengelegt wurden. Der Park, benannt nach der Politikerin und Frauenrechtlerin Clara Zetkin, bildet die Verbindung zwischen dem nördlichen und südlichen Teil des Leipziger Auenwaldes.

Im Laufe der Jahre wurden Kultur- und Sporteinrichtungen wie eine Freilichtbühne und ein Kinderspielplatz integriert. 1967 wurde zu Ehren Clara Zetkins ein Denkmal im Park enthüllt. Nach einer Umbenennung im Jahr 2011 wurden die Parkteile wieder in ihre ursprünglichen Namen zurückgeführt, sodass der Clara-Zetkin-Park heute nur noch den ehemaligen Scheibenholzpark und den Albertpark umfasst.

Der Park ist heute ein beliebter Ort für Veranstaltungen wie das Wave-Gotik-Treffen und bietet zahlreiche Freizeitmöglichkeiten, darunter ein großer Spielplatz und ein Biergarten.


Kolonnadenstraße

Die Kolonnadenstraße entstand in den 1970er-Jahren während der DDR-Zeit im Rahmen des Wohnungsbaus und gehört zu den wenigen typischen Plattenbauensembles in diesem historisch geprägten Stadtteil. Im Kontrast zur gründerzeitlichen Umgebung zeigt die Straße die architektonischen Vorstellungen des sozialistischen Städtebaus. Heute ist die Kolonnadenstraße ruhig und grün, mit einer Mischung aus sanierten Plattenbauten und neu gestalteten Wohnräumen. Ihre zentrale Lage macht sie zu einem beliebten Wohnort in Nähe zur Innenstadt und zum Clara-Zetkin-Park.


Richard-Wagner-Hain

Der Richard-Wagner-Hain in Leipzig ist eine Parkanlage, die ursprünglich als Denkmal für den in Leipzig geborenen Komponisten Richard Wagner geplant wurde. Erste Planungen stammen aus dem Jahr 1932, und nach einem Wettbewerb wurde 1933 der Entwurf des Bildhauers Emil Hipp für ein Wagner-Denkmal ausgewählt. Die angrenzende Parkanlage, gestaltet von Landschaftsarchitekt Gustav Allinger, wurde mit geometrischen Terrassen und einem Blumenbeet angelegt.

Während der Nationalsozialisten wurde der Bau des Denkmals vorangetrieben, doch nach 1945 verzichtete die Stadt auf die Annahme des Denkmals. Teile der Parkanlage wurden in den 1950er Jahren entfernt, aber viele Elemente wie die Trockenmauer, Säulen der Gartenhalle und die Blumenterrasse blieben erhalten. 1955 wurde der Richard-Wagner-Hain in den Zentralen Kulturpark Clara Zetkin integriert, bis er 2011 wieder eigenständig wurde. Seitdem ist der Hain auch ein Ort für Veranstaltungen wie den Leipziger Hörspielsommer.


Schreberanlage & Schreberbad

Der Kleingartenverein „Dr. Schreber“ in Leipzig Zentrum-West ist die älteste Schrebergartenanlage der Welt. Sie wurde 1864 gegründet – inspiriert vom Arzt Dr. Moritz Schreber – und gilt als Ursprung der deutschen Kleingartenbewegung.

Heute umfasst die Anlage rund 158 Gärten, ein Kleingärtnermuseum mit historischen Lauben und drei Schaugärten sowie ein beliebtes Restaurant mit Biergarten und Spielplatz.

Das Schreberbad in Leipzig ist das älteste noch genutzte Freibad der Stadt und besteht bereits seit dem Jahr 1866. Es liegt in unmittelbarer Nähe zu den berühmten Schrebergärten, nach denen es benannt wurde – der ältesten Kleingartenanlage Deutschlands.

Bereits 1869 wurde auf dem Gelände das erste Damenfreibad Deutschlands eröffnet, das bis 1944 bestand. Ursprünglich mit Wasser aus der Elster befüllt, war das Schwimmbecken damals eines der größten seiner Zeit. Nach Kriegsreparaturen und einem umfassenden Umbau im Jahr 2006 präsentiert sich das Schreberbad heute als modernes, familienfreundliches Freibad mit Edelstahlbecken, Rutsche und zeitgemäßer Ausstattung.


Sportwissenschaftliche Fakultät

Die Sportwissenschaftliche Fakultät der Universität Leipzig gehört zu den renommiertesten Einrichtungen ihrer Art in Deutschland. Auf dem Campus Jahnallee werden Studiengänge in Sportwissenschaft, Sportmanagement und Lehramt angeboten. Rund 1.700 Studierende profitieren von einer praxisnahen Ausbildung, modernen Sportstätten und einer starken Verbindung zu Forschung und Spitzensport. Auch das internationale Trainerprogramm hat hier eine lange Tradition.

Der Gebäudekomplex wurde von den Architekten Wolfgang Aßmann und Eitel Jackowski im Stil der 1950er Jahre entworfen und von 1962 bis 1964 für die Deutsche Hochschule für Körperkultur und Sport (DHfK) errichtet. Nach der Wende wurde die Sportwissenschaftliche Fakultät der Universität Leipzig gegründet, heute beherbergt das Gebäude Hörsäle, Seminarräume, Büros sowie mehrere Sporthallen.


Hochschule für Musik und Theater – Felix Mendelssohn Bartholdy

Die Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ Leipzig ist die älteste Musikhochschule Deutschlands. Sie wurde 1843 von Felix Mendelssohn Bartholdy, dem damaligen Gewandhauskapellmeister, als „Conservatorium der Musik“ gegründet. Von Beginn an war sie eng mit dem musikalischen Leben Leipzigs und der Universität verbunden.

Die Hochschule hat bis heute einen exzellenten internationalen Ruf und bietet Studiengänge in den Bereichen Musik, Schauspiel, Dirigieren, Komposition, Musikpädagogik und weiteren künstlerischen Disziplinen an. Zahlreiche bedeutende Musikerinnen und Musiker haben hier studiert oder gelehrt, darunter Clara Schumann, Edvard Grieg und Kurt Masur.

Der Hauptsitz der Hochschule befindet sich im Musikviertel im Leipziger Zentrum-West. Mit modern ausgestatteten Gebäuden, Konzertsälen und einer eigenen Bühne bietet die Hochschule beste Bedingungen für eine professionelle künstlerische Ausbildung.


Thomasschule & Thomanerchor

Die Thomasschule zu Leipzig und der Thomanerchor sind eng miteinander verbunden und blicken auf eine lange Geschichte zurück. Gegründet im Jahr 1212, zählt die Thomasschule zu den ältesten Schulen im deutschen Sprachraum. Heute ist sie ein Gymnasium mit altsprachlichem und musischem Profil und bietet rund 700 Schülerinnen und Schülern eine fundierte Ausbildung, insbesondere im musikalischen Bereich.

Der ebenfalls 1212 gegründete Thomanerchor ist einer der bekanntesten Knabenchöre der Welt. Die etwa 100 Chorknaben leben im nahegelegenen Internat in der Hillerstraße und besuchen die Thomasschule ab der 5. Klasse. Dort erhalten sie neben dem regulären Unterricht eine intensive musikalische Ausbildung mit täglicher Chorprobe und Stimmbildung. Sie führen regelmäßigen Motetten und Kantaten in der Thomaskirche auf – insbesondere Werke von Johann Sebastian Bach, der früher selbst Thomaskantor war.


Anna-Magdalena-Bach-Schule

Die Anna-Magdalena-Bach-Schule in Leipzig ist eine vierzügige Grundschule im Stadtbezirk Mitte, die sich besonders durch ihre musikalische Ausrichtung auszeichnet. Sie wurde 1986 als letzter Neubau der ehemaligen DDR errichtet und erhielt 2013 ihren heutigen Namen, um ihre enge Verbindung zum Thomanerchor und zur Leipziger Musiktradition zu betonen .

Seit 1993 werden in der Schule Jungen in speziellen Musikklassen auf die Aufnahme in den Thomanerchor vorbereitet. Mädchen singen im Kammerchor der Schule und können ihre musikalische Laufbahn in verschiedenen Chören Leipzigs fortsetzen . Zusätzlich ist die Bachakademie Leipzig seit 2014 am Standort ansässig und bietet eine hochqualifizierte Instrumental-, Gesangs- und Chorausbildung .